Im Januar beschäftigt den Gärtner vorwiegend das Wetter. Ist es zu warm, könnten die Pflanzen zu früh austreiben und späterer Frost die frischen Triebe dahinraffen. Ist es zu trocken oder zu nass, entwickeln sich viele Gewächse, vor allem die neu gepflanzten nicht richtig. Fällt zu viel Schnee, brechen viele Bäume und Büsche unter der Last zusammen. Der Gärtner ist daher damit beschäftigt, an eisigen Frosttagen Pflanzen noch mit zusätzlichem Frostschutz zu umhüllen, sie bei schneefreiem Wetter und starker Wintersonne mit Laub und Reisig zu bedecken und sie ansonsten in Ruhe zu lassen.

Tritt wie so oft im Januar größere Kälte auf, können wir nur noch kontrollieren, ob alles im Garten in Ordnung ist. Wenn es schneit, finden die Pflanzen unter dem weißen Mantel idealen Winterschutz, aber nur solange der Schnee locker und luftdurchlässig bleibt. Verharscht der Schnee oder wird zusammengepresst, gelangt der wichtige Sauerstoff nicht mehr zu den Gewächsen. Es sollten deshalb bei Schnee alle Pflegetätigkeiten ruhen, Wiese und Beete so wenig wie möglich betreten werden.

Unangenehm wird es , wenn nachts starker Frost war und am Tag eine kräftige Wintersonne scheint. Dann sind immergrüne Laub- und Nadelgehölze, Rosen, Bambus, Hortensien, Buchsbaum und Kamelien sehr gefährdet. Wenn auch noch der sogenannte 'Kahlfrost' - d. h. große Kälte ohne schützende Schneeschicht- auftritt, dann hilft nur eins: die schon zuvor mit Winterschutz versehenen Pflanzen müssen noch zusätzlich mit Fichten-, Kiefernzweigen, Jute oder Frostschutzmatten umkleidet werden.

Steingärten und Trockenmauern werden bei schneefreiem Wetter und starker Sonne mit Reisig abgedeckt, um ein zu frühes Erwachen der Pflanzen zu verhindern. Auch empfindliche Stauden, alle Neupflanzungen, die Wurzelbereiche vieler Obstbäume und Beerensträucher brauchen bei großen Temperaturschwankungen über den normalen Schutz aus Laub und Reisig eine weitere Reisigschicht. Folie ist hier zum Abdecken nicht geeignet, weil die Luft darunter bei Sonne stark erwärmt wird und sich beim Abkühlen Schwitzwasser bildet. Selbst den Komposthaufen sollte man bei strengem Frost mit Strohmatten und Laub abdecken, damit der Verrottungsprozess nicht ganz zum Erliegen kommt.

Junge Büsche und Bäume, im Herbst gepflanzte Heiden und Stauden werden oft durch den Frost aus dem Boden herausgedrückt. Sie müssen so schnell wie möglich zurückgesetzt und gut geschützt werden. Vergessen Sie nicht an frostfreien Tagen während der Mittagszeit mit lauwarmem Wasser zu gießen. Ist die schlimmste Kälte überstanden, wird der zusätzliche Schutz wieder entfernt, sollte aber griffbereit möglichst in der Nähe der Pflanzen bleiben.



Würden Ziersträucher wie Weigelie oder Sommerflieder sich selbst überlassen, passten sie nach einigen Jahren nicht mehr in kleine Gärten und wären auch in ihrer Struktur vergreist. Sie müssen also regelmäßig durch einen fachmännischen Schnitt geformt und ausgelichtet werden.

Aber Vorsicht, dass Sie bei Frühlings- und Sommerblühern nicht versehentlich die bereits angesetzten Blütenknospen wegschneiden. Je früher geschnitten wird, desto kräftiger treibt die Pflanze durch. Bei spätem Schnitt kann das Wachstum des Busches in diesem Jahr kümmerlich sein.

Wenn Sie z.B. im vergangenen Jahr mit der Forsythienblüte nicht zufrieden waren, sollten Sie jetzt alle Forsythienzweige entfernen, die älter als drei Jahre sind und weit auf den Boden hinunterhängen. So wird Platz geschaffen für neue Triebe, die spätestens im nächsten Jahr üppig blühen. Die abgeschnittenen Zweige kommen in eine Vase. Sie blühen schnell auf und bringen Ihnen den ersten zarten Hauch von Frühling ins Zimmer.

Bei mildem Wetter lassen sich Bäume und Büsche aktivieren. An alten Apfel- oder Birnbäumen sollten Sie einen Verjüngungsschnitt vornehmen. Für junge Äpfel, Birnen und Zwetschen ist ein Erziehungsschnitt günstig. Dabei wird die Krone geformt, wichtige Triebe werden zu Leitästen bestimmt, Konkurrenztriebe entfernt. Nachwachsende Zweige zieht man in Form.

Nach fünf bis sechs Jahren muss die Krone durch Erhaltungsschnitte wieder korrigiert werden. So entstehen gesunde Bäume, die reiche Ernten bringen. Kirschen schneidet man erst im März, die empfindlichen Aprikosen und Pfirsiche kurz vor dem Aufbrechen der Knospen.

Kletterpflanzen, wie den stark wuchernden Schlingknöterich können Sie an frostfreien Tagen Tagen ebenfalls auslichten und zurückschneiden. Wenn er ausgekahlt ist, kürzt man den Knöterich bis auf 50 cm über dem Boden.

Bei allen größeren Schnittvorhaben ist viel Fachkenntnis und gutes Werkzeug erforderlich. Denken Sie bitte auch daran, dass größere Sägewunden sofort mit Spezial- Wundverschlussmitteln behandelt werden müssen.




 

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